Berlin will mit Computern heizen
In Schöneberg sollen ab Oktober 2025 über 500 Wohnungen durch die Abwärme eines benachbarten Rechenzentrums beheizt werden.
Die denkmalgeschützte Wohnanlage „Pallasseum“ in Schöneberg soll ab Oktober 2025 zu 65 Prozent durch die entstehende Abwärme aus einem benachbarten Rechenzentrum beheizt werden. Vom Netzknotenpunkt der Power und Air Condition Solution Management, einem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom und nur 150 Meter vom „Pallasseum“ entfernt, wird die im Wasser gebundene Wärme über die Gasag in das Netz der Gewobag eingespeist.
Die rund 27 Grad betragende Abwärme soll mit von Ökostrom betriebenen Wärmepumpen auf 75 Grad Celsius erhitzt werden. Die Umrüstung der bisher mit Gas betriebenen Heizanlage wird rund fünf Millionen Euro kosten und durch die Gasag finanziert. Dabei werden die Kältemaschinen auf dem Dach des ehemaligen Fernmeldeamtes durch Wärmepumpen ersetzt. Für die Spitzenlasten beziehungsweise als Notfall-Reserve werden zusätzlich neue Gaskessel installiert.
Mit dieser Maßnahme werden Gebäudeenergiegesetz-Anforderungen erfüllt, die ab 2026 für Neuanlagen gelten. Berlin plant, weitere der 19 vorhandenen Rechenzentren unter Vertrag zu nehmen, um deren Wärme zu nutzen. Dies sei schließlich, so Bau- und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler, eine Win-Win-Situation, die zur Wärmewende beiträgt, ohne die Kosten für die Mieter zu erhöhen. (mr)