Berlin will mehr und vor allem kostengünstig bauen
Bezahlbarer Wohnraum in Berlin, aber bauen so teuer wie nie? In Berlin sollen weiter Wohnungen entstehen, die trotz allem preisgünstig sein sollen. Darüber berieten am Donnerstag Vertreter*innen aus der Baubranche, Expert*innen und Spitzenpolitiker*innen. Zwar stagnierten die Bestandsmieten, nachdem der Mietendeckel gescheitert war, dennoch gebe es einen viel zu hohen Andrang nach Wohnraum. Dies hat zur Folge, dass Menschen über Jahre keine passende Wohnung finden.
Sollte dieser Trend bestehen bleiben, würde die Abwanderung nach Brandenburg weiter zunehmen. Gegensteuern möchte man mit dem Bau neuer Wohnungen, doch die Preise der Rohstoffe und der Mangel an Logistik und Personal steigen weiterhin immens. Das hat für den Wohnungsbau in ganz Deutschland Folgen, doch vor allem für Berlin, wo nicht nur viel, sondern auch günstig gebaut werden soll.
Die SPD sieht hier vor allem ein großes Potenzial auf landeseigenen Flächen. "Die Frage, dass wir auf landeseigenen Flächen bauen, hat eine ganz zentrale Bedeutung, weil das die Grundstücke sind, wo wir Einfluss auf die Preise haben. Und wenn wir Bauen bezahlbar halten wollen und die Mieten, die dabei herauskommen bezahlbar halten wollen, dann müssen wir vor allem die landeseigenen Flächen ins Auge fassen", so der Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD).
Die CDU setzt vorrangig auf das Bauen im Bestand. Das Wohnungsdilemma könnte durch dichtere und höhere Bebauung ein Ende haben. "Das sind Dachgeschosse und die ganzen Discounter, die man überbauen kann", sagt der baupolitische Sprecher der Fraktion, Dirk Stettner. "Zusammengefasst ist das ein Potenzial von 100.000 Wohnungen."
Des Weiteren wollen alle Parteien weniger Bürokratie und gesetzliche Vorgaben, sondern eine Deregulierung der Bauordnung. Im Grunde setzt hier jede Partei ihren eigenen Schwerpunkt, der Inhalt bleibt jedoch der gleiche – Wohnen in Berlin soll günstiger werden. (kt)