Berlin erwirbt Rieckhallen am Hamburger Bahnhof
Das Land Berlin erwirbt die Rieckhallen am Hamburger Bahnhof. Der entsprechende Kaufvertrag mit der bisherigen Eigentümerin CA Immobilien Anlagen AG wird an diesem Dienstag notariell beglaubigt. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben beabsichtigt, in Kürze einen Vertrag über den Rückkauf des Hamburger Bahnhofs abzuschließen, so dass sich der gesamte Kulturstandort bald wieder in öffentlichem Besitz befindet.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey erklärte zum Erwerb der Rieckhallen: „Heute ist ein sehr guter Tag für die Kultur in Berlin. Das Ensemble Hamburger Bahnhof-Rieckhallen bleibt als einer der international wichtigsten Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst mit mehr als 300.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr erhalten. In einer beispielhaften Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und dem Land Berlin haben wir ein sehr gutes Verhandlungsergebnis erzielt. Der Standort kommt vollständig in öffentliche Hand. Damit wird er als historisches Ensemble mit baugeschichtlicher Bedeutung und als Ausstellungsort dauerhaft gesichert und wertet außerdem das gesamte Areal um die Europacity und den Hauptbahnhof auf. Berlin ist sich seiner Verantwortung bewusst, wird die Rieckhallen weiter mit Leben füllen und damit attraktiv für Gäste aus aller Welt machen.“
Finanzsenator Daniel Wesener betonte: „Es ist eine gute Nachricht für die Kulturhauptstadt, dass das Land Berlin gemeinsam mit dem Bund diesen wichtigen Kunstort sichern konnte. Der erfolgreiche Rückkauf von Hamburger Bahnhof und Rieckhallen sollte zugleich eine Mahnung sein: Die öffentliche Hand steht in der Verantwortung, ihre Liegenschaften für das Gemeinwohl zu sichern und gut zu verwalten – anstatt ihren Ausverkauf zu betreiben, der letztlich immer höhere Kosten mit sich bringt.“
Die Rieckhallen befanden sich bis 2007 im Besitz der Deutschen Bahn AG. Die bisherige Eigentümerin plante eine Bebauung des Grundstücks und den Abriss beziehungsweise Teilabriss der Rieckhallen.
Voraussetzung für die Wirksamkeit des Geschäfts sind die Zustimmung von Parlament und Abgeordnetenhaus. Der am Montag beschlossene Nachtragshaushalt sieht 78 Millionen für den Ankauf vor. Darüber hinaus erhält die bisherige Eigentümerin ein Grundstück am Humboldthafen aus dem Landesbesitz.