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Berlin bereitet sich vor: Bau des COVID-19-Behandlungszentrums beginnt
COVID-19-Behandlungszentrum entsteht derzeit auf dem Berliner Messegelände | Foto: Bild von Achim Scholty auf Pixabay

Berlin bereitet sich vor: Bau des COVID-19-Behandlungszentrums beginnt

02. April 2020

Damit Berlin gegen eine akute Welle von Corona-Infizierten gewappnet ist, kündigte der Senat bereits vor etwa zwei Wochen die Errichtung eines COVID-19-Behandlungszentrums auf dem Messegelände an. Gestern begannen die Bauarbeiten. Ende April, spätestens Anfang Mai soll es fertig sein.

Hoffentlich werden wir es nicht brauchen

Die Zahl der COVID-19 Erkrankten steigt weiterhin täglich enorm an. Doch es bleibt noch ein langer Weg bis zu einer „Herdenimmunität“, bei der circa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert wurden und Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet haben. Bis dahin kann man eine Überlastung der Krankenhäuser nicht ausschließen.

Um Engpässe auf den Intensivstationen vorzubeugen, entsteht seit gestern ein neues Behandlungszentrum auf dem Berliner Messegelände in Halle C. Bauleiter des Projekts ist Albrecht Broemme, der sowohl Direktor der Berliner Feuerwehr als auch Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) war.  „Herr Broemme, sein Team, die Planer und viele Firmen arbeiten intensiv Tag und Nacht, um dieses Behandlungszentrum in kürzester Zeit aufzubauen.“, lobte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) die Arbeitsgruppe. „Das hier entstehende Reservekrankenhaus ist ein zusätzlicher Baustein zu unseren gut aufgestellten 50 Krankenhäusern, die im Rahmen des SAVE-Konzeptes zur Versorgung der Corona-Patienten zusammenarbeiten. Sollten die Krankhäuser in der Corona-Krise belegt sein, wird das Behandlungszentrum als Reserveeinheit mit bis zu 1.000 Betten zum Einsatz kommen.“ Allerdings fange man erst mal mit 500 Betten an, die man dann nach Bedarf aufstocken könne, verriet Broemme dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

Wann das Zentrum fertig werde, könne er nicht genau sagen, aber es müsse gegen Ende April soweit sein. Problematisch sei aktuell der Erwerb von Atmungsgeräten, aber er arbeite rund um die Uhr, um alles Nötige zu beschaffen. Immerhin mache er sich keine Gedanken über einen Mangel an Schutzatemmasken. Wobei sein größter Wunsch sei, dass das Zentrum im Endeffekt gar nicht erst gebraucht werde.

Noch ist Berlin gut aufgestellt

Der erste Corona-Fall in Berlin meldete der Senat vor genau einem Monat am 02.März.2020. Inzwischen liegt die Anzahl der Erkrankten laut Tagesspiegel bei 2.992 Personen von denen 1.369 als genesen gelten. Noch verfügen die Berliner Krankenhäusern über genug Kapazitäten, um alle Schwererkannten zu versorgen. „Es gibt derzeit in Berlin 1.045 Beatmungsgeräte an Intensivbetten. Zusätzlich gibt es Beatmungsgeräte, die in den Notaufnahmen zum Einsatz kommen.“, erläuterte Pressesprecher der Gesundheitsverwaltung Moritz Quiske der BERLINboxx. Die durchschnittliche Auslastung der Beatmungsgeräte habe im letzten Jahr bei 80 Prozent gelegen. Zudem machen die Berliner Krankenhäuser gerade durch die Verschiebung von planbaren OPs zusätzliche Kapazitäten frei und schaffen neue durch den Kauf von Beatmungsgeräten, so Quiske. (aak)