
Berlin baut 50.000 Wohnungen – Private Investoren gefragt
Berlin treibt den Wohnungsbau mit 50.000 neuen Wohnungen gezielt voran, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Neben landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften wird zunehmend auf private Investoren und Bauherren gesetzt, um neue Projekte schneller umzusetzen.
Ein wichtiger Akteur in diesem Prozess ist die Investitionsbank Berlin (IBB), die mit ihren Förderprogrammen gezielt Bauherren und Projektentwickler unterstützt. Neben der sozialen Wohnraumförderung stehen dabei klimafreundliche Neubauten, nachhaltige Quartiersentwicklungen und energetische Sanierungen im Fokus. Programme wie die soziale Wohnraumförderung der IBB helfen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu modernisieren. Mit Effiziente GebäudePLUS fördert die IBB energetische Sanierungen und nachhaltige Neubauten, während GründachPLUS Zuschüsse für Dach- und Fassadenbegrünung bereitstellt. Für barrierefreie Modernisierungen bietet die Bank das Programm IBB Altersgerecht Wohnen, das angesichts des demografischen Wandels von besonderer Bedeutung ist. Zusätzlich unterstützt die IBB mit der Klimafreundlicher Neubau-Förderung (KfW 297/298) energieeffiziente Bauprojekte, die zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen.
Beim Berlin Talk auf der MIPIM 2025 wurde deutlich, dass der Wohnungsbau nur durch enge Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor beschleunigt werden kann. Dr. Hinrich Holm (Vorstandsvorsitzender IBB), Christian Gaebler (Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin) und Sandra Wehrmann (Vorstand degewo AG) diskutierten über aktuelle Entwicklungen und die Herausforderungen des Berliner Wohnungsmarktes.
Ein zentrales Thema war die mittlere Einkommensschicht, die zunehmend unter Druck gerät. Während für den sozialen Wohnungsbau Förderprogramme bestehen, fehlen oft gezielte Anreize für Haushalte, die weder für Sozialwohnungen infrage kommen, noch die hohen Mieten im freien Markt tragen können. Sandra Wehrmann und die degewo AG machten deutlich: „Ohne private Partner geht es nicht.“ Öffentliche Wohnungsunternehmen allein könnten den benötigten Wohnraum nicht bereitstellen.
Christian Gaebler unterstrich die Dringlichkeit gezielter Investitionen in die Berliner Stadtentwicklung. Er betonte, dass der Wohnungsbau eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die nicht allein durch öffentliche Mittel bewältigt werden könne.
Mit einer klugen Verzahnung öffentlicher Förderung und privater Investitionen soll sichergestellt werden, dass Berlin auch in Zukunft ausreichend Wohnraum für alle Einkommensgruppen bietet. Die Diskussion auf der MIPIM 2025 hat erneut gezeigt: Berlin braucht starke Partnerschaften, um die Neubauziele zu erreichen. (jp)