Berlin als Wirtschaftsmotor der Nation
Nach Einschätzung von Experten rangiert Berlin in Sachen Wachstum seit Jahren über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Investitionsbank Berlin (IBB) rechnet in diesem Jahr mit einem Plus von rund zwei Prozent – für Deutschland insgesamt dagegen geht die Tendenz gegen null.
Entsprechend positiv schaut Dr. Hinrich Holm, Chef der IBB, auf die Wirtschaftsaussichten in die Hauptstadt: „In ganz Deutschland bringt die Industrie ein Fünftel der Wirtschaftsleistung, in Berlin nur sieben Prozent. Das heißt, die Druckpunkte auf die Industrie, etwa in der Energiefrage, spüren wir hier nicht so stark. Wir wachsen im Dienstleistungsbereich sehr stark, auch bei den Umsätzen legen hiesige Unternehmen zu. Dazu gehören auch große Teile der Start-up-Szene, die sich gut macht.“
Damit macht Holm deutlich, dass Berlin weiterhin der stärkste Standort für Start-up-Unternehmen in Deutschland ist. „2022 war sehr stark, 2023 war etwas schwächer, 2024 läuft ordentlich an“, so der IBB-Chef. Erfreulich auch die Entwicklung seines Unternehmens: „In unserem Geschäft haben wir einen guten Start hingelegt, haben uns an 20 Finanzierungsrunden beteiligt. Dieser Teil funktioniert, auch wenn die Gründungen ein kleines bisschen zurückgegangen sind.“
Besonders die Digitalwirtschaft und die Gesundheitswirtschaft trügen zum Wachstum in Berlin bei. „Da haben wir in Berlin wirklich ein Alleinstellungsmerkmal. Die Charité mit ihren fast eine Million Patienten im Jahr liefert jede Menge Daten. Die werden immer zugänglicher gemacht, sodass Gründungen darauf aufbauen können“, erläutert Holm. Für die zukünftige Wirtschaftsdynamik werde außerdem mehr auf die Weiterentwicklung der KI geschaut, also das Erkennen von Mustern zur Optimierung von Prozessen. (mz)