Ben Gräbners "FRAGMENTE" - Eine Reise durch Raum, Form und Materialität
Gestern fand die Vernissage von Ben Gräbners Werken in der B-Part Exhibition statt. Die Ausstellung "FRAGMENTE" ist vom 26. Januar bis zum 2. März 2024 im B-Part Am Gleisdreieck zu sehen und kann Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr frei besichtigt werden.
In Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und unter der künstlerischen Leitung von Rüdiger Lange entstand diese Sammlung skulpturaler Werke, die sich auf die wesentlichen Aspekte besonderer Materialspezifik konzentriert. Bereits beim Betreten von „FRAGMENTE“ wird klar, dass Gräbner den Raum als integralen Bestandteil seiner Kunst begreift. „Die Ordnung ist eine Frage der Deklaration“, erklärte der Künstler gestern dem Publikum. Elegant setzt Gräbner seine Deklarationen in Form von skulpturalen Fragmenten um, die mal auf der Wand platziert sind und mal hochaufragend der Decke nah erscheinen. Die Ordnung in diesem Ausstellungsraum wird somit durch die individuelle Wahrnehmung immer wieder neu kreiert. Die skulpturalen Formen und der Raum verschmelzen dadurch als gleichwertige Kategorien künstlerischen Schaffens.
Vielleicht ist es gerade Styropor, das zentrale Material in Gräbners Werken, welches die schwebelose Ordnung elegant durch den Chaos seiner Umgebung deklariert. Für die Herstellung von Styropor wird außerordentlich wenig Rohstoff benötigt. Das liegt daran, dass Styropor zu 98 % aus Luft und zu 2 % aus Polystyrol besteht. Auch das Herstellverfahren selbst ist sehr sparsam. Der Künstler hebt bewusst diese Materialität hervor und thematisiert zugleich ökologische Bedenken. In der Arbeit „HVMO“ wird die Entstehungsgeschichte der aktuellen Ausstellung selbst sichtbar – ein würfelförmiges Ensemble aus Styroporstücken, die während der Arbeit an anderen Kunstwerken angefallen sind.
Gräbners Ansatz zielt darauf ab, vorurteilsfreies Wahrnehmen zu fördern und den Wert der Dinge im Raum zu erkennen. Seine Werke fordern die Betrachter heraus, den Zusammenhang von Form und Material zu verstehen und neue Mischformen aus dieser Begegnung zu schaffen.
Der Ausstellungsraum B-Part Exhibition begleitet die künftige Entwicklung der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck mit künstlerischer Autonomie und tritt somit zugleich in einen Dialog mit den übergeordneten Themen des Gesamtprojekts – Formen des New Work, Co-Working, Kultur und Sport – und schafft Synergien zwischen künstlerischen, kulturellen und sozialen Ansätzen. Künstlerischer Leiter des B-Part Exhibition ist Rüdiger Lange (loop – raum für aktuelle kunst). (eg)