Bekommt Spandau seine erste Bürgermeisterin in 2021?

Während es in einigen Bezirken Berlins wie Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf zur Normalität gehört mit einer Frau als Bürgermeisterin, ist die Nominierung von Frau Dr. Carola Brückner für das Bürgermeisteramt in Spandau eine Premiere. Sie folgt damit auf eine Reihe von rein männlichen Vorgängern.

Revolution des Bürgermeisteramts

Mit der Kandidatin für das Bürgermeisteramt hat die engere Parteiführung der SPD, darunter der noch amtierende Bürgermeister Helmut Kleebank und Kreisvorsitzende sowie Berliner SPD-Chef Raed Saleh, mit ihrer Auswahl ein deutliches Zeichen gesetzt. Die Entscheidung für eine Frau sticht heraus, da die Bezirksliste seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1410 bisher nur amtierende Männer als Bürgermeister enthielt. Damit würde sie zur ersten Frau im Rathaus von Spandau in 2021 werden – nach 611 Jahren männlicher Vorgänger.

Diese Frau bringt Vielfalt in die Berliner Politik

Für Brückner ist es wohl ein kleiner Schritt, doch für Frauen auf politischer Ebene wieder ein weiterer wichtiger Fußstapfen. Die erste Frau in diesem Amt zu sein, ist für sie ein Anreiz in ihrer Bewerbung. Sie ist zurzeit Bezirksverordnete und Leiterin des Referats Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, Grundsatzfragen und Fragen der internationalen Behindertenpolitik im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Wenn der Plan aufgeht, würde sie als zukünftige SPD-Bürgermeisterin eine neu gewonnene Vielfalt für den Bezirk Spandau bedeuten.

Sie ist nicht allein auf weiter Flur

Brückner wäre in guter Gesellschaft. In der Berliner Politik reiht sie sich in eine Gruppe aufstrebenden Frauen. Darunter Ramona Pop, Bürgermeisterin von Berlin im Senat Müller. Ganz den Gipfel erklimmen wollen dagegen Franziska Giffey, SPD Berlin, und Bettina Jarasch, Bündnis 90/Die Grünen Berlin, als Spitzenkandidatinnen für das Amt des Regierenden Bürgermeisters. Es tut sich was in der Stadt und in seinen Behörden. Womöglich heißt es dann: Amt der Bürgermeisterin. (kk)