Bauhütte 4.0 - innovativer Holzbau in Berlin
Gestern wurden die Ergebnisse der Potenzialanalyse „Bauhütte 4.0 – Innovations- und Produktionsstandort für den urbanen Holzbau“ von der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) vorgestellt.
Ein großes Projekt steht an, denn im östlichen Teil des ehemaligen Flughafens Tegel entsteht ab 2021 das größte Holzbau-Viertel weltweit: das Schumacher Quartier.
Berlin als Vorbild für eine nachhaltige Baukultur
Sobald der Flughafen Tegel geschlossen wird, entsteht dort ein innovativer Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien sowie ein Stadtquartier für mehr als 10.000 Bewohner/innen. Das nachhaltige Bauen steht dabei im Fokus.
Mit der sogenannten "Bauhütte 4.0" entsteht ein Cluster für innovativen Holzbau in Berlin und somit wird eine Grundlage für das effiziente Bauen mit Holz geschaffen. Die Bauhütte 4.0 soll auf dem TXL-Gelände Akteure der Zivilgesellschaft, Forstwirtschaft, Forschung und Entwicklung, Bauindustrie und Stadtentwicklung zusammenbringen, um nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. Besonders in Berlin ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum groß. Mit mehr als 5.000 Wohnungen soll im Schumacher Quartier nicht nur klimaneutral erbaut werden, sondern die Mieten auch bezahlbar sein. Laut Senatsbaudirektorin Regula Lüscher werde Holz in der Hauptstadt bereits vielfältig in Baumaßnahmen eingesetzt und genutzt. Damit wolle man als Stadt seiner Vorbildfunktion gegenüber anderen Metropolen gerecht werden. Man verfolge das langfristige Ziel aus Berlin heraus die europäische Baukultur nachhaltig zu beeinflussen und zur Nachahmung zu motivieren. „Schon heute hat Holzbau eine höhere Präsenz im Stadtbild und wird intensiv für öffentliche Bauaufgaben genutzt – sei es im Wohnungsbau oder auch im Schul- und Kitabau, wo wir das Baumaterial Holz spürbar in den Mittelpunkt unserer erfolgreich umgesetzten Baumaßnahmen gerückt haben. Wir sind bereits im vielfältigen Diskurs zum Thema Holzbau, beseitigen Hemmnisse, verbessern Strukturen und fördern Pilot- und Innovationsprojekte“, so Lüscher.
Holz – der Baustoff der Zukunft
Holz ist eines der ältesten Baumaterialien der Menschheitsgeschichte und immer mehr Architekten und Bauherren setzen auf seine Verwendung. Im Kampf gegen den Klimawandel ist der Ressourcenverbrauch ein großes Thema. Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wird Holz unter umweltfreundlichsten Bedingungen im Ökosystem Wald produziert. Die Herstellung von Bauprodukten aus Holz erfordert außerdem weit weniger Energie als die Produktion anderer Baustoffe.
In der Bauhütte 4.0 werden zukünftig viele kluge und kreative Köpfe aufeinander treffen, um die nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. „Der Kampf gegen den Klimawandel kann nur durch radikale Digitalisierung gelingen und führt uns unumgänglich zum Bauen mit Holz auf urbanem Maßstab. Mit der Realisierung des Schumacher Quartiers in Holzbauweise leisten wir einen klaren Beitrag zum Klimaschutz und schaffen bezahlbaren Wohnraum. Die Bauhütte 4.0 könnte dem klimafreundlichen Bauen zum Durchbruch verhelfen und ein Kristallisationspunkt für ein neues Cluster des innovativen Holzbaus sein“, Prof. Dr. Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH.(mp)