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Baugenehmigungen weiter im Plus – Entspannung erst 2027
Die Bauindustrie verzeichnet mehr Baugenehmigungen | Bild: querbeet, Canva

Baugenehmigungen weiter im Plus – Entspannung erst 2027

18. Dezember 2025

Im Oktober verzeichneten die Baugenehmigungen zum fünften Mal in Folge ein Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mit insgesamt 19.900 Wohnungen (Neu- und Umbau in Wohn- und Nichtwohngebäuden) wurden 1.300 Wohnungen (+ 6,8 Prozent) mehr als im Oktober 2024 genehmigt. Die Angaben wurden heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

Im Vergleich zu Oktober 2020 (vor Beginn der Wohnungsbaukrise) fällt die Zahl der Genehmigungen mit einem Minus von 35 Prozent aber immer noch sehr schlecht aus. Von Januar bis Oktober 2025 ergibt sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 11,2 Prozent auf rund 195.400 genehmigte Wohnungen.

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Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, kommentierte die positiven Zahlen dennoch zurückhaltend: "Dass vor diesem Hintergrund die einmalige EH55-Plus-Förderung der KfW in Höhe von 800 Millionen Euro vor zwei Tagen ihren Startschuss hatte, ist ein klares Bekenntnis der Bundesregierung für mehr Wohnraum. Nun ist es wichtig, dass die Mittel abgerufen und zeitnah verbaut werden. Denn nach voraussichtlich 225.000 Baufertigstellungen in diesem Jahr dürften die Fertigstellungen im kommenden Jahr sogar die 200.000er-Marke unterschreiten. In den Ballungsgebieten besteht bereits seit Jahren eine riesige Übernachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, und die Situation verschärft sich immer weiter. Erst 2027 dürfte sich eine Bodenbildung und Trendwende der Baugenehmigungen auch in den Fertigstellungszahlen zeigen."

Angesichts der im langfristigen Vergleich hohen Kreditzinsen und Baukosten brauche es für das kommende Jahr eine klare und langfristige Strategie für die Wohnungsbaupolitik. Getrieben durch eine Vielzahl hoher behördlicher Auflagen und Vorschriften, würden die Kosten weiterhin hochgehalten. Die Länder werden nicht um eine Vereinfachung ihrer jeweiligen Bauordnungen herumkommen, um Standards und Gebäudeanforderungen und in der Folge Baukosten zu senken. (red)