Bauen bleibt weiterhin teuer
Freie und bezahlbare Wohnungen sind rar in Berlin. In Brandenburg wird das Bauen von Häusern unterdes zunehmend teurer. Die Berliner Landespolitik bekräftigt gleichzeitig immer wieder das Motto: „Bauen, bauen, bauen“. Das Bauen von neuen Wohngebäuden kann sicherlich Abhilfe in der Berliner Wohnungsnot schaffen, doch dauert dies Zeit und kostet aktuell auch mehr als je zuvor. Denn Preissteigerungen und Materialmangel erschweren eine schnelle Umsetzung des Vorhabens, mehr Wohnraum zu schaffen.
Enormer Preisanstieg bei Baukosten
Betrachtet man den Preisentwicklung, ist erkennbar, dass im August 2021 die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Berlin im Schnitt um 12,3 Prozent und in Brandenburg um 15,0 Prozent höher als noch im Vorjahr waren. Damit haben die Preissteigerungen langjährige Höchststände in der Baubranche erreicht. Und sie sind nicht allein mit diesem Level. Auch die Preise für Nichtwohngebäude, die Instandhaltung und den Straßenbau stiegen um bis zu 16 Prozent gegenüber August 2020. Die größten Preisanstiege unter den Bauarbeiten gab es vor allem bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten.
Eine große Herausforderung für die Branche
„Die Ursachen für die extreme Verteuerung des Wohnungsneubaus liegen vor allem in den Preissteigerungen für Roh- und Ausbauarbeiten. Dafür sind zum größten Teil die seit Jahresbeginn rasant wachsenden Material- und Energiepreise verantwortlich, die wiederum auf die weltweit große Nachfrage nach Baustoffen wie Holz, Stahl und Dämmstoffe zurückzuführen sind“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
Und sie bringt auch einen Vorschlag ein, was jetzt seitens der Landesregierungen jetzt zu tun ist. „Im Hinblick auf den akuten Wohnraummangel müssen dennoch öffentliche Investitionen in den Wohnungsneubau, die Gebäudesanierung, aber auch im Infrastrukturbereich sichergestellt werden, damit die Hauptstadtregion auch weiterhin zukunftsfähig bleibt. Da sehen wir die Brandenburgische Landesregierung und den neuen Senat in Berlin in der Verantwortung, dass zusätzliche Kostentreiber wie komplizierte und langwierige Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren abgeschafft werden“, so Schreiner.
Wie ein Problem gelöst werden kann, das weitgehende Konsequenzen in sich trägt, bleibt eine umfassende Herausforderung – sowohl für Bauunternehmen, Handwerksbetriebe als auch die zukünftigen Bewohner*innen. (kk)