Abwärme aus Rechenzentren fehlen Abnehmer
Die Nutzung von Abwärme ist ein guter Weg für Betriebe und Industrieanlagen, um ihren Energieverbrauch und die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Es spart Energiekosten und der reduzierte Ausstoß von Kohlendioxid schont das Klima. So weit die Theorie. Leider liegen viele Projekte auf Eis. Laut einer aktuellen Umfrage der DENEFF Berlin fehlen Rechenzentren oft die Abnehmer für Abwärme. Rund ein Drittel der Befragten gaben an, Abwärmeprojekte zurückgestellt zu haben. Betroffen sind neben Betreibern von Rechenzentren auch Kommunen, Energieversorger und Wärmenetzbetreiber, Immobilienwirtschaft und Technikanbieter.
Abgesehen von fehlenden Abnehmern nennen die Befragten auch technische Herausforderungen (53 Prozent) als Hürde bei der Umsetzung der Projekte. Die erforderlichen Technologien für die Abwärmenutzung sind verfügbar und erprobt, die Schwierigkeiten betreffen eher die Rahmenbedingungen für den Technikeinsatz, darunter fallen etwa niedrige Abwärmetemperatur oder -leistung sowie vorhandene Technikinfrastrukturen. Darüber hinaus spielt die Frage über die Wirtschaftlichkeit der Abwärmenutzung eine wichtige Rolle. Rund die Hälfte der Befragten Unternehmen gaben dies als Hürde an. Baugenehmigungen (23 Prozent), Förderbeantragung (23 Prozent) und Akzeptanz im räumlichen Umfeld (18 Prozent) wurden ebenfalls als Gründe genannt.
Die DENEFF empfiehlt Politik und Marktteilnehmenden, mehr Augenmerk darauf zu legen, dass potenzielle Anbieter und Nachfrager zusammenfinden, um die bislang ungenutzte Abwärme für die Energiewende verfügbar zu machen. (red)