Fashion Week: Bunt und nachhaltig
Nach kurzem Zwischenstopp in Frankfurt am Main kehrte die Fashion Week jüngst wieder zurück in Deutschlands Modehauptstadt. Die Freude bei Designern und Modebegeisterten war kaum zu übersehen, die Events lösten einen beachtlichen Ansturm aus. Auf dem Programm standen Fashion Shows, Ausstellungen, Mode-Installationen, Panels und Talks sowie zahlreiche Side-Events.
Der Wirtschaftsfaktor der Branche ist bemerkenswert: Allein in Berlin sind rund 4.800 Unternehmen mit 25.500 Beschäftigten im Modebereich tätig und erzielen zusammen circa fünf Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe weiß ebenfalls um die Relevanz der Fashion Week und förderte sie seit 2007 mit weit über 15 Millionen Euro, in diesem Jahr mit 790.000 Euro. Eine der Designer*innen, die von der Unterstützung des Senats profitierte, war Judith Bondy. Die junge Designerin präsentierte die neue Kollektion NEVEREND ihrer Marke BONDY in der Platte unweit des Alexanderplatzes. Die Inspiration für ihre Entwürfe liegt in ihrer Kindheit und trifft den Zeitgeist: Verspielt, bunt, ausgefallen.
Der rote Faden auf der Fashion Week war das Thema Nachhaltigkeit. Ob Konsument oder Designer, das Bewusstsein für nachhaltige Mode wächst. Auffällig waren vor allem die Vielzahl an Workshops über Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel die „WASTELESS FUTURE EXHIBITION“. Viele Designer*innen hielten persönlich Reden über nachhaltigere Produktionsketten, mit denen etwa Wasser oder auch seltene Rohstoffe gespart werden können. Kritiker hinterfragen, ob es sich bei der Sustainable Fashion-Bewegung nicht eher um einen PR-Act handelt. Sicher ist: das Thema ist im Mainstream angekommen und viele Designer*innen wollen das Rad nicht mehr zurückdrehen. (bk)