BERLINboxx Hauptstadtkalender

Details

Datum:
5. September – 30. November 2024


Veranstaltungskategorie:
Wirtschaft Networking Top News Politik Architektur & Bauen


Event Website:
immermodern.de/immer-modern

Veranstalter

Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V.

Telefon:

(030) 883 45 98

E-Mail:

mail@aiv-bb.de

Webseite:

www.aiv-berlin-brandenburg.de/

Veranstaltungsort
Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3, 10117 Berlin

„immer modern! Berlin und seine Straßen“: AIV realisiert zum 200. Geburtstag Freiluft-Ausstellung und begleitende Veranstaltungen

Ausstellung zeigt Geschichte, Gegenwart und Zukunft großer Berliner Straßen

  • „Straßen sind immer Lebensraum für alle Teile der Gesellschaft“
  • Acht Hauptstraßen der letzten 200 Jahre künden vom Städtebau Berlins
  • Zehn Architekturbüros zeigen zehn „Große Straßen für morgen“
  • „Öffentliche Räume sind wichtig für das Funktionieren unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft“
  • Teilnahme an allen Veranstaltungen kostenfrei möglich, Anmeldungen unter www.immermodern.de

Berlin, 5. September 2024 – Aus Anlass seines 200. Geburtstags realisiert der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (AIV) gemeinsam mit Partnern vom 5. September bis zum 30. November die Ausstellung und begleitenden Veranstaltungen „immer modern! Berlin und seine Straßen. 200 Jahre Architektur, Städtebau und Ingenieurbau für Berlin“. Schirmherr von „immer modern!“ ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner.

Tobias Nöfer, AIV-Vorstandsvorsitzender: „Straßen sind – unabhängig von ihrer Schönheit oder Hässlichkeit – immer Lebensraum für alle Teile der Gesellschaft. Niemand kann sich ihnen entziehen. Straßen sind immer das Ergebnis von Planung und – das mag vielen erstaunlich erscheinen – sie sind dennoch oft Schauplatz von Chaos und Dysfunktion. Es lohnt sich also aus Anlass unseres Geburtstages über das Phänomen Straße, ihre Herkunft, ihren Zustand und ihre Chancen öffentlich nachzudenken.“

Den Auftakt der Initiative bildet am 5. September ein Symposium zum Thema „Große Straßen von heute: wie der Umbau gelingen kann“ im Kronprinzenpalais. Zudem wird „immer modern!“ am Abend des 5. September mit einem Jahrhundertfest im Garten des Kronprinzenpalais offiziell eröffnet. Die Ausstellung ist für alle auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden zu sehen und umfasst zwei Teile: „Große Straßen von heute“ und „Große Straßen für morgen“. Zu „immer modern!“ ist ein Katalog erhältlich, der unter https://wasmuth-verlag.de/shop/architektur-stadtplanung/urbanismus/immer-modern/ erworben werden kann.

Am Beispiel „Großer Straßen von heute“, u.a. Unter den Linden, Kurfürstendamm, Bundesallee, Schloßstraße, Swinemünder Straße, die Westachse und Leninallee, werden die wesentlichen Leistungen und prägenden Planungen, aber auch die Brüche der vergangenen 200 Jahre der Stadtentwicklung Berlins dargestellt. Zudem wird das Thema der autogerechten Stadt beleuchtet. Prof. Dr. Harald Bodenschatz und Christina Gräwe, Kuratoren „Große Straßen von heute“: „Straßen sind ein Spiegel der Stadt, ihrer Entwicklung, ihrer Veränderung, ihrer Visionen. Alle von uns ausgestellten Straßen zusammen künden von Berlin, formen ein Bild der deutschen Hauptstadt. In diesen Straßen bündeln sich die Anstrengungen zu Architektur, Städtebau und Ingenieurbau wie in einem Brennglas – einschließlich der Brüche, Schwierigkeiten und Irrwege.“

Darüber hinaus haben zehn namhafte Planerteams* beispielhaft das Veränderungspotenzial von zehn Hauptstraßen Berlins und der benachbarten Landeshauptstadt Potsdam untersucht und Vorschläge für eine Umgestaltung gemacht, die im Ausstellungsteil „Große Straßen für morgen“ zu sehen sind. Ulrich Brinkmann, Kurator dieses Ausstellungsteils: „Der Klimawandel und die Veränderungen der Mobilität, dazu die Erfahrungen der Pandemie erlauben, ja erfordern ein Nachdenken darüber, wie die Hauptstraßen von morgen beschaffen sein könnten. Die ´spröden Räume´ der Gegenwart – hochbelastbar für einen Zweck, aber wenig leistungsfähig in der Integration unterschiedlicher Bedürfnisse –, müssten wieder flexibler werden, offener für verschiedene Ansprüche: interessanter für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, sicherer für Radfahrende, lebenswerter für die Anwohner. Am Beispiel von zehn Hauptstraßen in Berlin und Potsdam soll das Erbe der autogerechten Stadt neu gedacht werden.“

Eine Serie von Veranstaltungen begleitet und erläutert die Ausstellung. Dabei werden aktuelle und zukünftige Themen des Städtebaus und der Architektur, der Mobilität und der Infrastruktur diskutiert. In diesem Zusammenhang setzt der AIV am 6. September das Symposium vom Vortag mit dem Titel: „Große Straßen für morgen: Berlin nach der Mobilitäts-, Klima- und Energiewende“ fort. Mit dabei sind Volker Wissing (Bundesverkehrsminister), Hendrik Falk (BVG-Chef) sowie die Teams der zehn Architektur- und Ingenieurbüros. Anmeldungen für alle Veranstaltungen sind kostenfrei unter www.immermodern.de möglich. Zum Abschluss ist geplant, ein Resümee mit Handlungsempfehlungen für alle beteiligten Akteure und Stakeholder zu verabschieden, das die Ergebnisse der Debatten zusammenfasst und eine neue Perspektive für eine integrative Planungs- und Baukultur vorstellt, wie die notwendige Transformation für alle gelingen kann.

„Das Thema ist überaus komplex, ist doch der Zustand vieler Berliner Straßen Ausdruck ungelöster Zielkonflikte. Dass öffentliche Räume nicht nur Verkehrsräume sind, sondern auch Orte der Begegnung und Auseinandersetzung, macht die Verantwortung der Planerinnen und Planer noch deutlicher“, führt Nöfer aus. „Öffentliche Räume sind wichtig für das Funktionieren unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft – ihr Zustand hat unmittelbaren Einfluss und kann Gesellschaften formen. Die Stadtgesellschaft beansprucht angesichts der zunehmenden Dichte in den Städten völlig zurecht die Rückgewinnung der Verkehrsflächen als urbanen Lebensraum. Unsere Verantwortung als Architektinnen und Ingenieure ist es, auf diesen Anspruch kultivierte und nachhaltige Antworten zu geben.“


*Beteiligte Architekturbüros und Straßen in der Reihenfolge, wie sie in der Ausstellung gezeigt werden:

  1. HILMER SATTLER ARCHITEKTEN Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH: Treptow-Köpenick, Schloßplatz
  2. TCHOBAN VOSS Architekten GmbH + ST raum a. GmbH: Lichtenberg, Möllendorffstraße
  3. LANGHOF®: Friedrichshain, Holzmarktstraße
  4. GRAFT: Mitte, Mollstraße
  5. Jan Kleihues, Kleihues & Kleihues und Heike Hanada, hh_laboratory of art and architecture: Kreuzberg, Lindenstraße
  6. gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner: Schöneberg, Lietzenburger Straße
  7. Bernd Albers Architekten mit ENS Architekten, Fachhochschule Potsdam, Professur Entwurf-Städtebau und Entwurf Konstruktion: Steglitz, Wolfensteindamm/Schloßstraße
  8. Patzschke Planungsgesellschaft mbH: Steglitz/Zehlendorf/Wilmersdorf, A 104
  9. Axthelm Rolvien Architekten: Spandau, Altstädter Ring
  10. MÄCKLER ARCHITEKTEN, HKK Landschaftsarchitektur und ARGUS Stadt und Verkehr: Potsdam, Nuthestraße
Zum Kalender hinzufügen