IHK vor Ort – Neustart in der Krise
Die Initiative IHK vor Ort steht Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zur Seite und ist ein beeindruckendes Beispiel für Vernetzung und Dialog.
In jedem der 12 Berliner Bezirke gibt es einen Mitarbeiter der IHK als auch ein ehrenamtlichen Unternehmer als Ansprechpartner und Vermittler. Das Treffen im Café am Neuen See wurde von Dilara Erdem, IHK-Koordinatorin Charlottenburg-Wilmersdorf und Christian Haase, IHK-Branchenmanager Digitale Wirtschaft perfekt organisiert.
Nach einer Keynote von Manuela Teinert, Finanzierungsvermittlung und Unternehmensberatung, zu ihren Erfahrungen aus dem vergangenen, von Corona geprägten, halben Jahr und Wegen aus der Krise, berichtete Dilara Erdem über die verschiedenen Förderprogramme und Liquiditätshilfen für Unternehmen.
Finanzielle Not durch Corona
Aktuell gibt es sechs verschiedene Liquiditätshilfen und Förderprogramme für Unternehmen, die durch die Corona-Krise finanzielle Einbußen erlitten haben.
- Die Überbrückungshilfen unterstützen bei betrieblichen Fixkosten, schließen zeitlich an die Soforthilfe an und wurden nun bis zum 31.12.2020 verlängert. Antragsberechtigt sind Solounternehmer sowie Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten, Handwerksbetriebe und Angehörige der Freien Berufe, bei denen der Umsatz in den Monaten April und Mai 2020 um durchschnittlich mindestens 60 Prozent gegenüber den gleichen Vorjahresmonaten eingebrochen ist. Der Antrag muss dabei zwingend über einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigten Buchhalter oder Rechtsanwalt gestellt werden.
- Die Soforthilfe Gewerbemiete fördert 50 Prozent der Grundmiete zuzüglich laufender Betriebs- und Nebenkosten für die Monate April, Mai 2020 und kann bis zum 16.10.2020 beantragt werden. Berücksichtigt werden die Berliner Unternehmen, die mit mehr als 10 und bis zu 249 Beschäftigten einem Umsatzrückgang von mindestens 60 Prozent in April und Mai 2020 gegenüber den Vorjahresmonaten hatten.
- Die Digitalprämie Berlin soll eine Unterstützung bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen im Rahmen der Corona-Krise darstellen. Gefördert werden konkrete Digitalisierungsvorhaben, also Investitionen in den Bereichen Software und Hardware und/oder Qualifizierungsmaßnahmen zur Erhöhung der digitalen Kompetenz der Beschäftigten. Berechtigt für dieses Förderprogramm sind Solounternehmer und Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern.
- „Digital Jetzt“ ist zudem ein neues Programm zur Förderung der Digitalisierung bei mittelständischen Unternehmen. Investitionen in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung der Beschäftigten zu Digitalthemen werden für kleinere sowie mittlere Unternehmen (mit 3 bis 499 Beschäftigten) sowie Handwerksbetriebe und Angehörige der Freien Berufe gefördert. Dabei bemisst sich der Förderzuschuss anteilig an den Investitionskosten des Unternehmens.
- Corona-Kongressfonds sollen die Veranstaltungs- und Tourismusbranche stärken. Veranstaltungsorganisatoren werden gefördert, wenn sie eine Tagesraumbuchung in einem Berliner Hotel oder anderer Location mit mindestens 50 Teilnehmern planen.
- „Go digital“ ist ein Beratungszuschuss des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und fördert Beratungsleistungen sowie die konkrete Umsetzung von abgestimmten Maßnahmen in Feldern wie Digitale Geschäftsprozesse, Digitale Markterschließung und IT-Sicherheit. Berücksichtigt werden kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, sowie Handwerks-Unternehmen, mit unter 100 Beschäftigten und einem Vorjahresumsatz von weniger als 20 Millionen Euro. Interessierte Unternehmen können sich über das BMWi ein autorisiertes Beratungsunternehmen aussuchen Kontakt aufnehmen. Diese entlasten die Unternehmen der restlichen Formalitäten.
Unternehmer aus Charlottenburg-Wilmersdorf im Dialog
Beim anschließenden Barbecue tauschten sich die Unternehmer zu Problemen, aber auch Chancen in der anhaltenden Krise aus: Mit dabei waren u. a. Gerhard Wilhelm, Sprecher der Geschäftsführung Spielbank Berlin, Dr. Friedrich-Carl Wachs, Property Partners Berlin, Daniel Rupp, elektro030 und Kerutek, Peter A. Hahn, Fine Arts, Oliver Dunk, Dunk Media Group (u. a. Schlager Radio B2) und Frank Schmeichel, Unternehmensgruppe Business Network und Verleger BERLINboxx. (fs)
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