Kritik an Pop-Up-Radweg in der Kantstraße
Auf eine Anfrage des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorfs hin sicherte die zuständige Senatsverkehrsverwaltung nun die Freigabe der erforderlichen Mittel, um den bereits bestehenden Pop-Up-Radweg in einen regulären Radweg umzugestalten.
Während der Radweg auf dem westlichen Teil der Straße stadtauswärts nach der bislang provisorischen Verkehrsführung umgesetzt wird, gestalte sich die Situation im östlichen Teil laut Verkehrsverwaltung komplexer. Dort verläuft der Radweg derzeit auf vielen Abschnitten rechts des Parkstreifens, wodurch laut Angaben der Berliner Feuerwehr die notwendige Abstellfläche von 5,50 Metern für Drehleiterfahrzeuge fehlte. Damit würden viele Wohnungen in der Kantstraße über keinen zweiten Rettungsweg verfügen, obwohl dieser bauordnungsrechtlich zwingend vorgeschrieben ist. Rechtlich gesehen müssen diese Wohnungen sogar geräumt werden, da im Brandfall ein sicheres Verlassen der Wohnungen nicht mehr gewährleistet ist.
Auf Grundlage einer mündlichen Anfrage der FDP-Fraktion in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung führte das Bezirksamt hierzu aus, dass aufgrund dieser Tatsache in der Kantstraße zurzeit keine Dachgeschossausbauten mehr genehmigt werden können – trotz Wohnraummangel. Eine Räumung der Wohnungen werde derzeit geprüft. Vertreter der Senatsverkehrsverwaltung, der Feuerwehr und der bezirklichen Bauaufsicht hatten sich daher bereits im Oktober 2020 zur Ortsbesichtigung am Pop-up-Radweg getroffen. Hinterher stellten sie fest: Inklusive Mittelstreifen gibt es hier genügend Platz. Dafür müsste die Fläche zwischen den beiden Fahrtrichtungen jedoch umgebaut werden. Passiert ist seither jedoch nichts. (mk)