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König Galerie organisiert Auktion für Pro Retina
Ausstellung in der König Galerie | Lear 21

König Galerie organisiert Auktion für Pro Retina

18. April 2024

Ein Schritt zur Inklusion – darum ging es in der Kunstauktion "Retinale", die zugunsten von Sehbehinderten in der König Galerie veranstaltet wurde. Die gesammelten Gelder gingen allesamt an die Selbsthilfevereinigung Pro Retina. Eine Message stach bei der Auktion besonders hervor: dass der vermeintliche Widerspruch zwischen Kunst und Sehbehinderung vor allem eine Barriere in den Köpfen der Menschen ist, die überwunden werden kann. Wie auch im Fall des Gastgebers des Abends, Johann König. Der Galerist verlor als Kind bei einem Unfall sein Augenlicht, legte nichtsdestotrotz einen kometenhaften Aufstieg in der Kunstwelt hin. Rund 300 kunstinteressierte Gäste folgten der Einladung zur ersten Retinale.

In seiner Begrüßungsrede gab sich König nachdenklich und berichtete von seinem Weg als sehbehinderter Junge in einer Blindenschule, der Angst davor bekam, nur wenig Wahlmöglichkeiten zu haben. „Das hat mich nach vorne getrieben. Mit 19 Jahren gründete ich meine erste Galerie“. Der erfolgreiche Kunsthändler ist ein Paradebeispiel für die Überwindung vermeintlicher Grenzen. Als Mitglied des Kuratoriums von Pro Retina unterstützt er die Patientenselbsthilfe und stellte für die Versteigerung seine Galerie zur Verfügung.

Dario Madani, Geschäftsführer von Pro Retina, erklärt: „Kunst und Sehbehinderung sind keine zwei separaten Welten, die nicht zusammenpassen. Wenn wir die Mauern in unseren Köpfen einreißen, gewinnen wir eine neue Perspektive und erkennen Wege, um Menschen mit Sehbehinderung die Teilhabe zu ermöglichen.“ Gerade die Kunst, so Madani, helfe, Mauern einzureißen. Er bedankte sich darüber hinaus bei König für seinen Einsatz. 

Auktionator Kilian von Seldeneck konnte an dem Abend über 20 Werke herausragender KünstlerInnen unter den Hammer bringen. Die Hände flogen bei Werken von Elvira Bach, Hans-Peter Adamski, Otto Piene, Günther Uecker und Hödicke in die Höhe und sorgten für ein fulminantes Ergebnis. (red)