Baugewerbe fordert Ersatz für gestoppte KfW-Förderung
Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung bisherige Förderprogramme der Förderbank KFW für energieeffizientes Bauen und Sanieren überraschend gestoppt. Die Gelder sollten stattdessen in den Klimaschutz fließen. Das Ziel der Regierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, sollte durch eine soziale Wohnraumförderung erreicht werden. Ähnliche Förderprogramme wie die der Förderbank KfW würden wieder aufgelegt werden, so das Bundeswirtschaftsministerium damals.
Bisher scheint nicht viel geschehen zu sein, wie die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg aktuell deutlich macht. „Der Wegfall der KfW-Förderungen, die hohen Baustoffpreise und die Steigerungen der Kreditzinsen bremsen die Bauwirtschaft. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern gehen die Baugenehmigungen um über 25 Prozent in Berlin und über 7 Prozent in Brandenburg im dritten Quartal 22 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Damit zeigt sich deutlich, dass private Bauherren derzeit nicht in der Lage sind, in Eigentum zu investieren“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau. „Die Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass sich Neubau und die Sanierung von Gebäuden erheblich verteuern und verzögern. Darauf muss die Politik reagieren und in erster Linie Anreize für die Wohnungswirtschaft, Investoren und private Bauherren schaffen.“
Mit Blick auf die kommenden Monate sagt Manja Schreiner: „Eine Entspannung ist in der nächsten Zeit nicht absehbar. Zudem darf die Wahlwiederholung in Berlin nicht zur Ausrede für politischen Stillstand werden. In einer der größten Krisen müssen die Wirtschaft und die Bürger sich weiterhin darauf verlassen können, dass aktive Entlastungen gewährt werden. Die Bundesregierung ist daher gefordert, endlich einen zukunftsfähigen Nachfolger für die KfW-Förderung zu schaffen.“